Erhaltung der Erde und des Lebens, das sie bewohnt
Die Vereinigung Bildung und Umwelt (EMA) ist 2006 ins Leben gerufen worden und konzentriert ihr Wirken auf das Wassereinzugsgebiet des Flusses Itapecuru, der die Bundeshauptstadt Sao Luis mit Wasser versorgt und dessen Verschmutzung sowohl die Wasserversorgung der Hauptstadt als auch der am Ufer gelegenen Ansiedlungen bedroht. Die Vereinigung sieht in der Umweltzerstörung einen maßgeblichen Faktor für die Armut in den ländlichen Gebieten und geht davon aus, dass unkontrollierte Brände, Abholzung, Wüstenbildung, Minderung der Bodenfruchtbarkeit, Bodenerosion und Verschlammung der Flüsse sich in einem Teufelskreis gegenseitig begünstigen und in geringeren Produktionsmöglichkeiten sowie Einkommensverlusten resultieren. Innerhalb der Arbeit mit der ländlichen Bevölkerung zeigt sich, dass dieser Teufelskreis eine zunehmende Entmutigung sowie den Verlust des Selbstbewusstseins unter den landwirtschaftlichen Familien hervorruft.
EMA entwickelt und verbreitet alternative Produktionsmöglichkeiten, die eine Integration von Landwirtschaft, Viehzucht und Imkerei ermöglichen, den Erhalt der Artenvielfalt berücksichtigen und auf eine nachhaltige Nutzung ausgerichtet sind. Innerhalb partizipativer Prozesse bemüht EMA sich gemeinsam mit der Bevölkerung um eine Verbesserung der Lebensbedingungen im direkten Lebenskontext. Neben der Förderung ertragreicher Anbaumodelle werden kollektiven Produktionsweisen unterstützt und fachliche sowie organisatorische Beratungsangebote zur Erschließung neuer Absatzmärkte gemacht. Die Sensibilisierung der Bevölkerung für Umweltproblematiken und die Förderung eines umweltbewussten Denkens und Handelns sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene sieht die EMA als eine besondere Aufgabe zur partizipativen Erarbeitung von Arbeits- und Lebensweisen, die den Schutz und Erhalt der natürlichen Ressourcen begünstigen.
Adresse
Avenida Antônio Ribeiro, Bairro Companhia, Zona Rural, nº 2, CEP 65460000, Pirapemas, Maranhão
Koordination
Maria Elisabeth Detert
Kontakt
0055 98 9 84024009
associação.ema@gmail.com
Website
Facebook EMA
ausgepflanzte Setzlinge
Familien erhalten technische Beratung
Jahre einen Beitrag zum Klimaschutz geleistet
Die Gründung der EMA motivierte sich aus den schwierigen Bedingungen für das Bestehen familiärer landwirtschaftlicher Betriebe, die sich auch durch die brasilianische Agrarreform nicht auflösen ließen. So wird der Umweltzerstörung mit der Vernichtung der wichtigsten natürlichen Ressourcen Wasser Boden und Vegetation als entscheidender Faktor für die Verarmung der ländlichen Familien identifiziert. In Maranhão arbeitet die Institution in ländlichen Gemeinden und Ansiedlungsprojekten des Nationalen Instituts für Kolonisierung und Agrarreform (INCRA). Hier werden die Städte Cantanhede, Codó, Timbiras, Pirapemas, Brejo, Monção, Cajarí, Central do Maranhão, Mirinzal, Amarante do Maranhão, Açailândia, Itinga do Maranhão, São Raimundo das Mangabeiras, Santa Luzia do Paruá, Presidente Médici e Maranhãozinho, begünstigt, die sich in den Wassereinzugsgebieten der Flüsse Itapecuru, Parnaíba, Mearim, Pindaré, Tocantins, Gurupi, Turiaçu und Pericumã befinden, die sich von der Nordküste der westlichen Flachlandsavanne bis in den Süden des Bundesstaates, von der Grenze mit Piauí bis zur Grenze mit Pará erstrecken. Insgesamt erhalten in dieser Region über 2.500 Familien Unterstützung.
EMA entwickelt Maßnahmen und Strategien zur Wiederherstellung und landwirtschaftlichen Nutzung degradierter Flächen, insbesondere in Auwäldern und Quellbereichen. Im Rahmen von Wiederaufforstungsprojekten wurden bereits über 1.500.000 Setzlinge unterschiedlicher einheimischer Arten produziert und verpflanzt.
Bei der Produktion der Setzlinge kamen Bewässerungssysteme zum Einsatz, die über solarbetriebene Pumpen gespeist werden. Als Anbauweisen werden Methoden und Techniken genutzt, die eine Kombination von landwirtschaftlicher Produktion und Viehzucht in Polykultursystemen ermöglichen und auf traditionellem Wissen basieren. So wird beispielsweise die einheimische Leguminosenart Sabiá (Mimosa caesalpiniefolia Benth) für Mischkulturflächen genutzt. Die reihenförmige Anordnung der Sabiá ermöglicht die Nutzung von einjährigen Kulturpflanzen in den Zwischenräumen der Reihen, wobei Sabiá ein großes Potential in der Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit aufweist und als Sonnen- und Windschutz fungiert, was sich positiv auf Ernteerträge auswirkt. Weiterhin bietet Sabiá die Möglichkeit der einheimischen Holzproduktion, z.B. für den Verkauf als Zaunpfähle. Ein weiteres Polykultursystem stellt die kombinierte Produktion von Reis und Fisch in gefluteten Reisfeldern an bei gleichzeitiger Nutzung der Deiche für den Anbau von Gemüse und Obst. Diese Aktivitäten wurden über zwei Abkommen mit dem Sektor Umweltschutz INCRA Maranhão (von 2009-2012 und ab 2013) entwickelt, beide betreffen die Wiederherstellung degradierter Flächen, über ein Regierungsabkommen zur technischen Beratung in der landwirtschaftlichen Erschließung (ATER). Über die Kooperation mit der Fachrichtung Agrarökologie der staatlichen Universität von Maranhão (UEMA) werden zudem akademische Arbeiten, wie beispielsweise Forschungsarbeiten im Rahmen einer laufenden Dissertation, ermöglicht.
November 9th, 2016
Santa Luzia do Paruá, Maranhão, Brasilien 09.11.2016 Kleinbauern und Landarbeiter aus den Städten Santa Luzia do Paruá, Maranhãozinho und Presidente Medice sowie eine Gruppe von 14 jungen Menschen aus der …